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#68 • 9. Apr. 25

Zeit für Differenz: Lernen wir den Generationen­konflikt lieben!
 

Ein Gastbeitrag von Tristan Horx • #Familie

Tristan Horx steht in einem Raum vor einer großen Glasscheibe, vor dem Fenster sind unscharf Bäume zu erkennen. Er hat die Hände in den Hosentaschen und schaut direkt in die Kamera.

Wir befinden uns in Zeiten des Um­bruchs, einem Wandel der Epochen, und das tut weh. Gut so, denn nur so kommen wir in die Zukunft. Wir bewegen uns aus dem Industrie­zeitalter in ein neues. Aber wohin die Reise geht, erscheint vielen noch unklar. Sorgen um Wohl­stands­verlust und angeblich leistungs­unfähige nächste Generationen verdecken die Sicht. Oft wird vom Informations­zeitalter gesprochen, gelegentlich sogar so getan, als wären wir schon dort. Ich glaube, vor allem in Deutsch­land wissen wir, da ist es noch ein wenig hin – die Fax­maschine lässt grüssen. Die jüngeren Generationen, die Talente, um die sich viele Unter­nehmen nun reißen, fordern allerdings noch etwas anderes, nebst der Digitalisierung; Sie wollen dass sich ihre Innovations­kraft, ihr Hinter­fragen, ihre Leistung lohnt. Nicht endlos langweiligen «Beschäftigungen» nachgehen, um noch knapp über die Runden zu kommen. Sie hinter­fragen zurecht unsere alt­bestehenden, fest­gefahrenen Wert­vorstellungen zum Thema Leben und Arbeit. Wie können Unter­nehmen und vor allem Familien­unternehmen also in Zeiten solcher Trans­formation Talente nicht nur anwerben, sondern sogar halten, innerhalb der eigenen Familie stärken und im Idealfall von ihnen lernen?

 

 

Rebellion mit Weisheit kombinieren.

 

In erster Linie ist es wichtig zu verstehen, dass der Generations­konflikt gut und wichtig ist. Das rebellische, hinterfragende Potenzial der jüngeren Generationen ist wichtig für die Gesund­heit von Unter­nehmen, vor allem in unserem Zeit­alter des Übergangs. Ebenso wichtig ist aber auch die Erfahrung, pathetisch gesagt, die Weisheit der Älteren. Struktur­wissen, wie man die Ruhe bewahrt und eine Organisation führt, sind eben genau so wichtig wie der Innovations­drang. Genau die Kombination dieser beiden Fähig­keiten macht Deutsch­land so fantastisch: viel Erfahrung KOMBINIERT mit endlosem Innovations­potenzial, vor allem im produzierenden Bereich. Vor allem Unternehmer­familien kennen diesen Konflikt vermutlich schon aus dem Alltag und haben hier einen großen Vorsprung. Diese Stärke können sie allerdings nur nutzen, wenn sie einen produktiven Generations­konflikt zulassen, vielleicht kennt man diesen schon vom Abend­brot­tisch. Interessant wird es, wenn es gelingt, diese Kraft der Differenz auch am gemeinsamen Tisch im unter­nehmerischen Kontext, bspw. in einer Gesellschafter­versammlung oder Strategie­sitzung nutzbar zu machen.

 

Im Moment gehen die Menschen, die wirklich etwas Neues schaffen wollen, in die Welt der Start-ups. Schön und gut, nur scheitern sie dort zu 99 Prozent. Sollte es doch klappen, ver­schwinden das Unter­nehmen und das intellektuelle Kapital meist ins Ausland, zu den großen Risiko­investoren. So kann das für Deutsch­land nicht weiter gehen – es ist ein Innovations-«Braindrain». Statt ewig zu motzen, gibt es aber auch Möglich­keiten, diese Energie wieder in unsere Unter­nehmen zurückzubringen. Wir brauchen junges, frisches, innovatives Blut in den Unternehmen, sonst sind wir wahrlich ein Auslauf­modell.

 

 

Lösungsvorschläge statt destruktiver Konflikte.

 

Eine Möglich­keit, gleich morgen etwas zu ändern, ist das so­genannte Reverse Mentoring. Hier werden die Senior- und Junior-Rolle um­gedreht, das heißt, die jungen Menschen spielen für einen Tag Chef. Der Effekt der Wert­schätzung und somit besseren Mit­arbeiter­bindung ist zwar ganz wunderbar, aber der wahre Vorteil liegt wo­anders: vieles von dem, «was wir immer schon so gemacht haben», wird dann hinter­fragt. Und das ist verdammt gut so. Die Fax­maschine lässt grüßen. 

 

Oft sind es Kommunikations­probleme, nicht tatsächliche Differenzen zwischen den Generationen. Deswegen könnte man die Position des Generationen­übersetzenden schaffen. Jedes Unter­nehmen hat solche Menschen, und nein, es sind nicht Männer, die mit Mitte 50 noch Käppis schräg auf dem Kopf tragen. Unternehmer­familien können diese Personen viel leichter erkennen – haben sie doch mehr Übung in der Kommunikation zwischen Generationen. Wer sie im Unter­nehmen sucht, der findet sie auch, es ist bloß eine Frage des Gespürs. Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg, wie so oft. 

 

Wenn das nicht reicht, dann ab zur Quote. Soll heißen, eine Generationen­quote in der Führungs­ebene. Wenn aus jeder Alters­kohorte jemand vertreten ist, gibt es mehr Differenzen, das ist klar. Aber dadurch entsteht Reibung, und am Ende auch Innovation. Im Übrigen kommen dann auch weitaus mehr junge Bewerber:innen zum Unter­nehmen, denn die riechen, dass ein neuer integrativer Wind weht. 

 

 

Die Lage ist also ernst, aber nicht hoffnungslos. 

 

Es gibt unter­nehmens­kulturelle Hebel, die man in Gang setzen kann. Wenn wir eine sinnvolle, produktive Streit­kultur zwischen den Generationen in unsere Unter­nehmen integrieren, können wir im nächsten Zeit­alter ganz vorne mit­mischen. Ich glaube daran, wenn wir unsere Differenzen lieben lernen. So wie es Unter­nehmer­familien schon von klein auf lehren, sind unsere Generations­differenzen das, was uns innovativ, lebendig und agil macht – wenn wir sie produktiv nutzen. 

 

Seit seinem 24. Lebensjahr steht Tristan Horx als Speaker aus der Generation Y auf internationalen Bühnen. Aufgewachsen in der wohl bekanntesten Zukunftsforscher-Familie Europas, erlebt Tristan von früh an in einem natürlichen Mikrokosmos den Perspektiven-Clash des Generationssystems.

Feinsinnig und provokant bespielt er dabei Themen wie Nachhaltigkeit, Mobilität, Digitalisierung oder die Conscious Economy aus Perspektive jüngerer Generationen. Ob auf internationalen Bühnen, im TV oder in digitalen Formaten – der Kultur- und Sozialanthropologe setzt sich überall schonungslos für eine konstruktive, mutige und proaktive Gestaltung der Zukunft ein. Das tut er darüber hinaus auch als Dozent an der SRH Hochschule in Heidelberg und der Fachhochschule Wieselburg. Zudem arbeitet er seit 2019 als Kolumnist bei der Kronen Zeitung. 

Seit 2023 öffnet er auch als Mitgründer und Frontman des Future:Project Räume für die transformative Zukunftsforschung für die nächste Gesellschaft. Dafür beleuchtet er auch mit seinem Vater Matthias Horx im Podcast «Horx & Horx» regelmäßig gesellschaftliche und zukunftsrelevante Themen. Dabei entstehen auch Publikationen wie dieses Buch der Vorausschau.

FUTUN kooperiert mit Tristan Horx, wenn es um Blicke in die Zukunft geht, die über Trends hinausgehen und ist von Beginn an Mitglied des Future:Club.

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