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#62 • 15. Jan. 25

Vom Erbe zum Dialog: Für ein Neu­denken der Werte­weiter­gabe in Familien­unternehmen.

Ein Gastbeitrag von Viktoria Luft • #Familie

Viktoria Luft lächelt in die Kamera, ihr Oberkörper ist leicht zur Seite gedreht, die Arme leicht verschränkt. Sie steht in einem Raum, die dunkle Wand im Hintergrund ist unscharf.

Oft verleihen bestimmte Familienwerte Unternehmer­familien ihren einzigartigen Charakter. Diese Werte dienen als Kompass im täglichen Denken und Handeln und unterstreichen die Langfristigkeit des Familien­unternehmens. Die Herausforderung besteht darin, diese Werte über Generationen hinweg zu bewahren. Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die «Werte­weitergabe» in Familien­unternehmen keineswegs etwas Statisches, Stabiles oder Eindeutiges ist.

 

Traditionell wird angenommen, dass Werte wie Erbstücke an die nächste Generation weitergegeben werden. Dabei werden Senior:innen oft als die aktiv Übergebenden und Junior:innen als die passiv Empfangenden gesehen. Zudem wird häufig angenommen, dass Werte unveränderlich sind: «Einmal mein Wert, immer mein Wert». Doch wer kann diese Annahmen für die eigenen Werte­prioritäten bestätigen? Denken Sie an Ihre Lebens­prioritäten mit 20 Jahren: Wollen Sie, dass all diese Werte heute noch Ihre Leitplanken sind? Oder haben bestimmte Menschen und Umstände Sie dazu gebracht, einige Werte zu hinterfragen oder zu ändern?

 

Neuere Werte­forschung spricht von einer intergenerationellen Werteformierung zwischen autonomen, aber verbundenen Individuen. Der «Ort» für diese Formierung ist die Beziehung. Die Qualität dieser Beziehung bestimmt allerdings, ob die Werteheterogenität für die Familie ein Konfliktpotenzial oder ein Entwicklungspotenzial bringt. Angesichts der Tatsache, dass Individuen unterschiedliche Werte priorisieren, können Unternehmer­familien sich die Frage stellen: Wie können die Werte der Generationen zu einem stimmigen Gesamtbild zusammengeführt werden?
 

 

Durch konstruktiven Dialog Werte neu in Beziehung setzen.


Anstatt zu überlegen: «Wie können wir die Werte der Senior­generation an die Junior­generation weitergeben?», könnten mutige Unternehmer­familien fragen: «Wie können wir miteinander sprechen, um unsere Werteprioritäten zu erkennen und die Unter­schiede nutzbar zu machen?». Eine neugierige Haltung («Erzähl mir mehr, was dir wichtig ist!») ermöglicht intime Gespräche ohne Verteidigungsnöte. Ein Wechsel von einer «Entweder-oder-Logik» zu einer «Sowohl-als-auch-Logik» kann ein Game­changer sein. Wenn wir unsere Werte zusammendenken, was entsteht dann Neues? Ein Beispiel könnte sein: «Mir ist eine Umsatz­steigerung (Erfolg) wichtig, meiner Schwester eine sozial verantwortliche Betriebs­kultur (Verantwortungs­bewusstsein) und unserem Vater eine risikobewusste Unternehmens­führung (Sicherheit). Daraus ergibt sich für uns, dass wir Unternehmens­wachstum durch soziale Nachhaltig­keit und mit risikoaversen Entscheidungen erreichen wollen.»

 

 

Das Unternehmen als Werteprojektionsfläche nutzen.


Wie der Philosoph Martin Buber in «Ich und Du» verdeutlicht, entsteht das Selbst in der Begegnung mit dem Anderen. Diese Dynamik zeigt sich besonders in Unternehmer­familien, in denen das Familien­unternehmen als Leinwand für die Werte­prioritäten dient. Die Juniorgeneration kann in der intensiven intergenerationalen Zusammen­arbeit die elterlichen Werte beobachten, ihr Selbstbild entwickeln und eigene Werteprioritäten ableiten. Dabei haben sie im Familien­unternehmen die einzigartige Möglichkeit, die gelebten Werte in der Praxis zu erleben und als autonome Individuen zu entscheiden, welche Werte sie übernehmen, modifizieren oder ablehnen.

 

 

Generationen verbinden. Die transformative Kraft des Wertedialogs.


Der Wertedialog kann Unternehmer­familien neue Chancen eröffnen, indem er Respekt vor der Erfahrung der Senior:innen und Neugier für die Ideen der Junior:innen vereint und in dieser Konversation auf Augenhöhe Neues entstehen lässt. Durch diese Haltung können Familien nicht nur gegenseitige Klarheit über die Werte­prioritäten gewinnen, sondern auch ihre Beziehungen intensivieren. Das Gefühl, vollkommen verstanden und genau dafür geachtet zu werden, stärkt die Beziehung zwischen den Generationen. In Krisenzeiten profitiert die Unternehmerfamilie davon, dass sie beständig die Werte­prioritäten aller Mitglieder achtet, einbezieht und darüber kommuniziert. Die Werte­zusammen­setzung der Familie wird sich ständig wandeln und bleibt Ausdruck eines dynamischen Familien­geflechts, das die nötige Spannung zum Fort­bestehen benötigt.

 

Durch diesen fortwährenden Dialog schaffen Familien­unternehmen eine dynamische Wertebasis, die ihnen hilft, sich an neue Heraus­forderungen anzupassen und gleichzeitig ihre Identität zu bewahren.

 

 

Viktoria Luft ist inspiriert von der Frage, wie Unternehmerfamilien sichere Bindungen mit und wegen einem Familienunternehmen pflegen, sowohl aus dem Blick von innen als Gesellschafterin in dritter Generation als auch aus dem Blick von außen als Psychologin und Soziologin. Ihre Promotion am Wittener Institut für Familienunternehmen untersucht die Rolle von Werten in diesen Beziehungen, während sie in ihrer therapeutischen Arbeit auf systemische Ansätze setzt, um diese Bindungen zu stärken. Gemeinsam mit Marcel Megerle nutzt sie das Zielplanungssystem HelfRecht, um ihre persönlichen und unternehmerischen Planungen zu strukturieren. In ihrem aktuellen Paper untersuchte sie mit Tarek el Sehity, Anne Heider und Heinrich Liechtenstein, wie sich Familienwerte in mehrgenerationalen Unternehmerfamilien über die Beziehungen zusammensetzen. 

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