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#48 • 3. Apr. 24

Räume, in denen das Denken die Rich­tung wechseln kann: Fünf Kriterien für ko-kreative Architekturen.

Ein Gastbeitrag von atelier 522 • #Unternehmen

Eine Person steigt eine Holzleiter in einem alten Fachwerkhaus nach oben, man sieht nur noch ihre Beine, der Oberkörper ist außerhalb des Bildes

Räume wirken, auf uns als Einzelne und auf die Gemein­schaft. Das ist so selbst­verständlich, dass es kaum der Er­örterung lohnt. Die Reflexion aber über die Räume, in denen wir Trans­formationen wagen wollen, kommt oft zu kurz. Zeit für einen kleinen architektur­psychologischen und gestaltungs­praktischen Seiten­blick.1

 

TUN

Der Raum entscheidet mit, ob wir gemeinsam aufbrechen können.

Sie kennen sicher den vielzitierten Sinnspruch des Schrift­stellers und Künstlers Francis Picabia: „Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“2. Wie aber sieht ein Raum aus, in dem das Denken die Richtung wechseln kann? Zudem das kollektive Denken, etwa einer Unternehmer­familie? Da Raum­wirkung nur bedingt objektiven Kriterien unterliegt, schauen wir auf die lang­jährige Praxis eines strategie­fokussierten Ge­staltungs- und Archi­tektur­büros, dessen tägliche Auf­gabe es ist, Räume für die eigene Krea­tivität zu öffnen – sowie diese für andere zu bauen.

 

1. Grenzen auflösen: Think outside the Schachtel

Bauten, die eine bloße An­sammlung von Schachteln sind, empfinden wir – die die funktions­getriebene Nach­kriegs­moderne lang hinter sich gelassen haben – schnell als un­gastlich und blockierend. Das war schon Architekt Frank Lloyd Wright klar, der sich 1963 für eine „destruction of the box“ und fließende Räume stark machte, die vor Etagen­verbindungen ebenso­wenig Halt machen wie vor der Land­schaft draußen. Räum­liche Offen­heit macht uns auch offen für neue Be­gegnungen und neue Ideen – unsre eigenen und die der anderen.

 

2. Abwechslung und Aneignung

Zu viel Offenheit allerdings lässt uns nicht an­kommen. Ich muss meinen Platz im Raum finden und ihn nutzen können, in ganz ver­schiedenen Situationen und Stimmungen. Beim Zu­hören wie beim Diskutieren, beim ver­sunkenen Denken wie beim wilden Brain­stormen. Mono­funktionale Ver­anstaltungs- oder Seminar­räume, in denen man nur sitzen und in eine Richtung schauen kann, teilen mir mit, dass auch ich nur in einer Funktion er­wünscht bin. Statt­desssen legen wir Räume gern multi­funktional an und bereichern sie durch Möbel, die Menschen animieren, sich im Raum zu bewegen und ihn durch ihre eigenen Aktionen anzueigenen. Denn die Angreif­barkeit, Berühr­barkeit, Gestalt­barkeit des Raums hilft mir, mich als aktiven Teil der in ihm statt­findenden Prozesse zu empfinden, mich mit meinen kreativen Fähigkeiten will­kommen zu fühlen. Genau das brauchen Räume, in denen wir gemein­sam zu ko-kreativen Prozessen und zur For­mulierung neuer Visionen auf­brechen. Von New Work würden manche sprechen – wenn wir Arbeits­welten gestalten. Dabei können solche Raum­konzepte auch helfen, gerade den Ort der Arbeit, egal in welcher Branche, wieder als Bereich von schöpferischer Tätigkeit zu verstehen und zu entdecken.

 

 

SEIN

Strategieprozesse gelingen nur in Räumen, in denen wir ankommen.

Bevor wir große Pläne an die Wände werfen, vergessen wir nicht, dass ein Raum immer ein temporäres Zu­hause bildet. Spüren wir die Gastgeber­schaft unseres Raums? Hat er eine authentische Identität, die uns für die eigene Authen­tizität inspiriert?

 

3. Einladen und ankommen lassen

Jeder Raum spricht zu uns. Die Frage ist, was lassen wir ihn sagen. Manche Räume über­fluten uns, sie quasseln uns zu. Andere gähnen uns an und haben eigentlich gar nichts zu sagen. Räume, denen wir uns gerne an­vertrauen, laden uns ein, nehmen uns an der Hand, und zwar schon an der Türklinke. Ich spüre: Es ist nicht egal, dass ich hier gerade rein­komme. Vielleicht führt mich der Raum zunächst zu einem schönen Ausblick. Ja, bleib ruhig erst einmal am Fenster stehen. Komm an. Orientiere dich. Mach dich vertraut.

 

4. Authentizität

Eine Welt aus Dekortapeten und Furnier, Ver­kleidungen und abgehängten Decken erzieht zur Täuschung. Nur in Räumen, denen wir vertrauen, können vertrauens­volle Beziehungen – seien sie persönlicher oder geschäftlicher Natur – und ehrliche Dialoge über Herkunft und Zukunft entstehen. Darum gestalten wir gern mit authentischen, natürlichen, sinnlichen Materialien. Und man kann durchaus hoch­modern bauen und Räume entstehen lassen, die selbst von Echtheit reden, auch ohne dass es gleich aussieht wie im Irish Pub nebenan.

 

5. Sinnlich bis ins Detail

Moment, sinnlich? Was heißt das? Sinnlich gestalten heißt, es gibt nicht nur was aufs Auge: Wir nutzen natürliche Materialien, auch um Tast- und Geruchs­sinn angenehm zu bedienen. Wir machen uns Gedanken, wie das Schließ­geräusch der Tür ist oder wie es klingt, wenn man die Kaffee­tasse auf den Tisch setzt. Tue ich das jedes Mal mit größter Vorschicht oder so, als fühlte ich mich zu Hause? Die Möglichkeiten für so eine sinnes­reiche Architektur sind un­erschöpflich – und die größte Macht liegt in den Details!

 

 

ENKELFÄHIGKEIT

Eine gelungene Zukunft wird sich an ihre räumlichen Ursprünge erinnern.

Raumtheoretiker Dieter Münch erklärte einmal, der Raum werde „gelebt, ohne als solcher thematisch oder Gegenstand des Bewußt­seins zu sein“3. Wir leben also den Raum, und er kann uns umgekehrt Dinge vorleben. Zum Beispiel mit einer Architektur, die Grenzen überwindet: von innen und außen, von oben und unten, von alt und jung, von Vor­gesetzten und Gefolgs­leuten. Mit einer Innen­architektur, die uns Orte zum Aktivieren bietet, genauso wie Orte zum Träumen. Mit Konzepten und Materialien, die für den Wert der natürlichen Ressourcen sensi­bilisieren.

 

Geben Sie sich also nicht mit Orten zufrieden, an denen das Herz nicht höher­schlagen will. Suchen Sie Orte auf, die gut gestaltet wurden. Schaffen Sie selbst solche Orte. Räume, in denen das Denken Ihrer Organisation, Ihrer Familie die Richtung wechseln kann. Räume, die sich selbst als ein Gespräch verstehen und zu einem Prozess einladen. Idealer­weise mündet dieser eines Tages etwa in Worte wie: Weißt du noch, der Raum, in dem wir die entscheidende Idee für unser Leitbild hatten, das unsere Familie ganz neu zusammen­geführt hat? – Dann hätten wir als Raum­gestaltende zumindest manches richtig gemacht.

 

atelier 522 ist ein Team von Digital-, Produkt- und Kommunikationsdesignern, Architekten, Innenarchitekten, Ökonomen, Philosophen und Strategen, die gemeinsam Brands, Orte und Objekte gestalten. Erklärtes Ziel ihrer Gestaltung ist es, die Gastgeberqualität der Kunden zu stärken, und das geht am besten über eine Räumlichkeit und Ästhetik der Begegnung. Vom Kolumbarium in Lübeck über den Schweizer Olympia-Pavillon in Paris und das Eatrenalin-Restaurant in Rust bis zum Bahnhof in Basel sprechen mittlerweile hunderte kleine und große Projekte online, offline – und between the line – die betont merk:würdige Sprache des interdisziplinären Büros. Zu Hause ist atelier 522 in Markdorf am Bodensee und in Zürich. FUTUN kooperiert mit atelier 522 in Gestaltungsfragen – so auch in der Entwicklung des FUTUN:Werkraums. Mehr Einblicke finden sich hier.


1 Weiterführende Lektüre: Bollnow, Otto Friedrich Bollnow: Mensch und Raum, 1963; Bachelard, Gaston: Poetik des Raumes, 1957

2 Picabia, Francis: Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann, Edition Nautilus, 2011

3 Münch, Dieter: Der gelebte Raum als Problem der Semiotik. Überlegungen zur Grundlegung der Semiotik durch die philosophische Anthropologie, in: Signs & Space / Raum & Zeichen. An International Conference on the Semiotics of Space and Culture in Amsterdam, hg. v. E.W.B. Hess-Lüttich, J.E. Müller u. A. van Zoest, Tübingen 1998, S. 30

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