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#67 • 26. März 25

Neuland: Unter­nehmens­welten, die sich an den Grund­prinzipien des Lebens orientieren.

Ein Gastbeitrag von Gerhard Filzwieser • #Perspektiven

Gerhard Filzwieser steht in einem Feld, er trägt eine Mütze, hat die Arme verschränkt und blickt lächelnd nach links.

In den über acht Jahren, in denen ich mein mittel­ständisches, produzierendes Familien­unter­nehmen gemein­sam mit meiner Frau schritt­weise in eine gänzlich neue Kultur geführt habe[1], durfte ich lernen, klassische «Geländer» los­zu­lassen: Keine Vision in der Zukunft, sondern eine Identität im Jetzt … keine Organi­gramme und Stellen­beschreibungen, sondern ein Tun, das sich an den Fähigkeiten und Interessen der Menschen orientiert … keine Hierarchie, sondern Eigen­verantwortung und Selbst­organisation, die alle Möglich­keiten zur persönlichen Entfaltung bietet … keine klassischen Ziele und Budgets, sondern Vertrauen und die Frage, was es jetzt braucht.

 

Was der Auslöser für diesen Wandel war? Ab­gesehen von einem eigenen Wertewandel war es nicht die Frage, was ich tun muss, um erfolgreich zu sein, sondern die Frage, was ich tun muss, damit es sich richtig anfühlt.

 

 

Rudolf Steiners Neuland

 

Schon viel Veränderung und die Bereit­schaft, in den Fluss des Lebens zu gehen, würde man meinen. Ja, das stimmt. Und trotzdem hat die unglaubliche Dynamik der letzten Jahre mit all‘ seinen Krisen und Ver­wirrungen und das Be­wusstsein, dass alte Handlungs­muster nicht mehr funktionieren und geglaubte Linearitäten nicht mehr zutreffen, einen inneren Ruf nach Orientierung hervor­gerufen. Wo gehen wir hin – als Menschen und auch in unserem Wirt­schaften? Eine Aussage von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthro­posophie, hat mich in dieser Frage berührt und das Potenzial zu einem Leitstern in unserer Zeit der Trans­formation:

 

«In Zeiten in denen Niedergangs­kräfte dominieren, kommt es auf den ganzen Menschen an, auf den Ent­schluss, nicht mit dem Strom und nicht gegen den Strom zu schwimmen, sondern Neuland zu schaffen, in sich selbst, und in seinem Wirkungs­kreis».

 

 

Neuland – quo vadis

 

Mir wurde schlag­artig klar, die Ver­änderung kommt nicht über das Außen – zu komplex, zu verschachtelt, zu egoistisch, viel zu sehr von rein kognitivem Denken ist unsere gesell­schaftliche, politische und wirt­schaftliche Welt geprägt. Es braucht im über­tragenen Sinne «Neuland» – ein neues Bewusst­sein, neue Wege, die bei einem selbst beginnen und durch das Tun dann ganz auto­matisch im eigenen Wirkungs­kreis aus­strahlen. Die Frage «was hätten wir für eine Wirtschaft, wenn wir an Ent­faltung und Lebendig­keit interessiert wären, und nicht vorrangig an Aus­beutung, Profit und quantitativem Wachstum?», würde einen völlig neuen Raum eröffnen.

 

 

Wir müssen über Schmetterlinge reden

 

Diesen Satz hatte ich kürzlich in einem Traum vor Augen. Sofort war mir dessen Bedeutung klar: Wir stehen an der sprichwörtlichen Zeiten­wende. Nicht ein wenig Ver­änderung, nein, schlicht­weg eine Meta­morphose – im übertragenen Sinne von der Raupe zum Schmetter­ling – braucht es jetzt. Im wirtschaftlichen Kontext sehe ich ein grundlegend neues Wertefundament als Basis für ein lebens­freundlicheres Wirt­schaften, das bildlich gesehen für das Schmetterlings­symbol steht.

 

 

Zeit für ein neues Wertefundament

 

Wie ein lebens­freundlicheres Wirt­schaften aussehen könnte? Eine schrittweise Abkehr von reinem Profit- und Wachstums­denken, hin zu Themen wie Entfaltung, Lebendigkeit und Verbundenheit würde unser Bewusst­sein und unseren Denk- und Handlungs­rahmen grund­legend verändern. Zu abstrakt, mögen jetzt Zweifelnde einwerfen. Ist es nicht, sage ich. Wir versuchen beispiels­weise, das Credo «Gemein­same Potenzial­entfaltung anstelle von Wettbewerb» in der Zu­sammen­arbeit mit unseren Partnern umzusetzen. Vielleicht funktioniert es nicht immer, aber als Richtung auf alle Fälle und jedes Mal, wenn es gelingt, tut es uns Menschen gut.

 

 

Wertefundament und die Rolle von Familienbetrieben

 

Mir scheint, die beste Voraus­setzung dafür, voran­zugehen, und ein solches Neuland umzusetzen, haben Familien­betriebe. Keine profit­orientierten Aktionäre und Aktionärinnen, kein Denken bis zum nächsten Quartals­bericht, kein permanenter Wachstums­zwang stehen einer solchen Neu­orientierung im Wege. So habe auch ich es selbst als Unter­nehmer in zweiter Generation erlebt: Familien­unter­nehmen sind in der Lage, Proto­typen einer neuen Welt zu ent­wickeln. Es ist die Ver­änderung von Innen, nicht das ver­zweifelte Warten auf die Ver­änderung im Außen, die vielleicht nicht kommt, und wenn sie kommt, vielleicht nicht konstruktiv und lebens­freundlich sein wird. Schön, wenn der ein oder die andere Familien­unter­nehmer:in auch Freude daran hat, dieses Neuland mitzudenken.

 

Gerhard Filzwieser ist Inhaber eines mittel­ständischen Industrie­unternehmens in Österreich. Als gelernter Betriebswirt und begeisterter Sportler hat er sich lange Zeit an «höher, schneller, weiter» orientiert. Ein persönlicher Wert­wandel, der ihn auch weg vom rein kognitiven Denken und hin zu Intuition und Gefühl und zu künstlerischen Aktivitäten führte, hat seinen Blick auf das unter­nehmerische Tun verändert. Es geht dabei vor allem um die Rolle des Menschen. Aber auch das Bewusst­sein um die Ver­bunden­heit alles Lebendigen hat ihn schritt­weise geprägt. Zuletzt beschäftigt ihn immer mehr das Thema, wie Fragen des Menschseins und Sinn­fragen mit unserem Wirt­schaften zu verbinden sind und wie man hierfür Brücken bauen kann. Brücken unter Berück­sichtigung von Anschluss­fähigkeit, die es braucht um Menschen zu unterstützen, in neues Bewusstsein und Tun zu finden. Das hat er sich mit seiner Frau Ilona zum Ziel gesetzt. Gemein­sam haben sie dafür ein Ver­anstaltungs­format mit dem Titel NEULAND entwickelt. In Ko-Kreation wird dabei eine Gruppe von Ent­scheidungs­träger:innen Utopien und Proto­typen für lebens­freundlichere Unter­nehmens­welten finden – eine Lernreise ohne fixiertes Ende. Gemein­sam mit FUTUN denkt Gerhard Filzwieser gerne den Ansatz des unter­nehmerischen Tuns zusammen mit dem «Biotop Familie». Das erscheint ihm die einzig richtige Perspektive im Kontext des Familien­unternehmer­tums zu sein.


1 Vertiefend erzähle ich von diesem grund­legenden Wandel auch in «Unbequeme Gedanken». Das Buch ist beispiels­weise hier zu finden.

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