Nähe und Distanz bei der Nachfolge: Wie Eltern ihre pubertierenden Kinder begleiten können.

Die Unternehmensnachfolge ist ein entscheidender Moment im Leben einer Familie, besonders wenn pubertierende Kinder involviert sind. Oft erleben wir, dass sich Eltern Nähe und Bindung wünschen – nicht nur familiär, sondern auch im unternehmerischen Kontext. Gleichzeitig sehen wir Teenager nach Autonomie und Distanz streben. Wie kann eine Balance zwischen diesen Bedürfnissen gefunden werden, um langfristig die Chance zu erhöhen, dass das Kind nach seinem «Rundflug» wieder zur Familie und ins Unternehmen zurückkehrt?
Die natürliche Distanz in der Pubertät verstehen
Die Pubertät ist eine Zeit des Umbruchs. Jugendliche hinterfragen Strukturen, suchen ihren eigenen Weg und definieren sich oft über Abgrenzung. Für Eltern, die ihr Unternehmen in die Hände der nächsten Generation legen möchten, kann diese Distanz verunsichernd sein. Doch Widerstand oder Druck führen meist zu grösserer Entfernung. Stattdessen kann Verständnis für die Entwicklungsphase eine Brücke bauen.
Autonomie als Entwicklungsschritt zulassen
Die wichtigste Erkenntnis: Wer loslässt, hält langfristig fest. Regelmässig beobachten wir, wie wichtig es für Eltern ist, zu akzeptieren, dass ihr Kind eigene Wege gehen will – auch wenn es zunächst bedeutet, dass das Unternehmen nicht im Fokus steht. Ein Studium in einer anderen Stadt, eine Anstellung in einem fremden Unternehmen oder Reisen sind keine Absage an die Familie, sondern wertvolle Erfahrungen. Wer seinem Kind diese Phasen erlaubt, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass es später mit gereiftem Interesse zurückkehrt.
Bindung durch emotionale Präsenz erhalten
Loslassen bedeutet nicht, sich zu entfernen. Es geht darum, dem Kind zu signalisieren: «Egal, welchen Weg du gehst, du hast immer einen Platz in unserer Familie und unserem Unternehmen.» Regelmässige Gespräche über Träume, Sorgen und Interessen zeigen, dass die Eltern nicht nur am wirtschaftlichen Erbe, sondern auch an der persönlichen Entwicklung interessiert sind. Ein gemeinsames Essen, ein Wochenendausflug oder eine offene Tür für Gespräche können wertvolle Anker sein.
Das Unternehmen nicht als Verpflichtung, sondern als Option präsentieren
Ein Unternehmen kann eine wunderbare Möglichkeit für die nächste Generation sein – erfahrungsgemäss dann, wenn sie es freiwillig übernimmt. Jugendliche spüren den Unterschied zwischen Erwartungsdruck und echtem Interesse. Wer Begeisterung vorlebt, spannende Einblicke gibt und Raum für eigene Ideen lässt, macht das Unternehmen attraktiv, ohne es aufzudrängen.
Den Weg «back to the roots» offenhalten
Viele junge Erwachsene kehren nach einem «Rundflug» zu ihren Wurzeln zurück – wenn sie sich willkommen und nicht verpflichtet fühlen. Eltern können dies unterstützen, indem sie Brücken statt Mauern bauen: zum Beispiel durch flexible Beteiligungsmöglichkeiten, inspirierende Mentoren oder ein offenes Ohr für neue Ansätze.
Wenn Eltern also das Autonomiestreben ihres pubertären Kindes respektieren, erhöhen sie die Wahrscheinlichkeit, dass es sich später freiwillig für das Unternehmen entscheidet. Nähe ist nicht nur eine Frage der räumlichen Präsenz, sondern der emotionalen Verbundenheit. Wer diese Verbindung aufrechterhält, auch in Zeiten der Distanz, hat die besten Chancen auf eine erfolgreiche und harmonische Unternehmensnachfolge.
Die Gründerinnen Andrea Ruppert (Coach und PR-Beraterin) und Pia Brand (Psychologin und Expertin für Familienentwicklung) haben es sich zur Aufgabe gemacht, Familien in der herausfordernden Lebensphase der Pubertät zu begleiten. Ihre Vision ist es, Raum zu schaffen, in dem Eltern und Jugendliche lernen, sich besser zu verstehen, offen zu kommunizieren, gemeinsam zu wachsen und in Verbindung zu bleiben. Vielen Eltern fehlt es an praktischer Unterstützung, denn Bücher sind oft theoretisch und klassische Coachings zeitaufwendig. Deshalb entwickelten sie die Connection-App: ourFAMILYmind, die Eltern und Jugendliche im Alltag begleitet – flexibel, fundiert und nah an ihren Bedürfnissen.
Mit Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, Mindset-Arbeit, Konfliktlösung und Beziehungsstärkung hilft ourFAMILYmind Familien, Herausforderungen nicht nur zu bewältigen, sondern aktiv zu gestalten.
FUTUN kooperiert gerne mit Andrea und Pia, wenn in Nachfolgeprozessen im Spezifischen die Pubertät eine Rolle spielt.
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