Komplexität braucht Komplexität: Wachsen für den nächsten Schritt.

Familien sind komplex, Organisationen sind komplex und die Welt, in der wir uns bewegen, ist komplex. So scheint es kaum überraschend, dass die Nachfolge als wesentlicher Entwicklungsprozess innerhalb dieser Strukturen auch mit einer gewissen Komplexität einhergeht – und diese vielleicht sogar für das Gelingen notwendig ist.
Erfahrungsgemäss erleben wir Veränderungsprozesse dann als besonders wirkungsvoll, wenn möglichst viele derjenigen, die direkt ebendiese Wirkung erleben, auch von Beginn an etwas dazu beitragen konnten und können.
So ist es in der Nachfolge auch das Zusammenführen des Blicks aus verschiedenen Richtungen, verschiedenen Generationen und Perspektiven, das der Entwicklung zum einen Komplexität hinzufügt und zum anderen erst den Gestaltungsraum so erweitert, dass wir das Gesamtbild in den Blick nehmen können. Und das in einer Weise, in der wir zu vielleicht auch kreativen und unkonventionellen Lösungen finden, die wir so zuvor noch gar nicht zu sehen vermochten. Vielleicht zeigen sich auf die Interessen der Familienmitglieder und Bedürfnisse des Unternehmens hin beispielsweise ganz neue Funktionen, in denen Nachfolger:innen wirken können.
Je präziser wir dabei benennen können, was uns persönlich und auch als Familie wichtig ist, desto spezifischer werden wir im Gespräch auch zu einer Lösung finden, die uns entspricht und – so unvereinbar manches vielleicht anfangs noch wirken mag – vereinbar ist und vereinend wirkt.
Sich mit der eigenen Persönlichkeit und dem, was uns unser Tun als bedeutsam erleben lässt, zu beschäftigen, scheint also auf gleich mehreren Ebenen lohnend zu sein: für die individuelle Entwicklung, das Zusammensein und -tun als Familie und auch für die Klarheit in entscheidenden Veränderungen wie dem Nachfolgeprozess.
Wenn wir uns auf diese Komplexität einlassen und ihr entsprechend offen begegnen, kommen wir dem, was die Beteiligten als stimmig erachten, oft viel näher, als wenn wir versuchen, eine Transformation ganz «simpel» anzugehen. So entsteht ein Raum für kraftvolle Bewegungen hin zum nächsten Schritt.
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