Das Streben nach Langlebigkeit: Die Gestaltung der Nachfolge mithilfe von Familienstiftungen.
Unternehmensnachfolge ist eines der wichtigsten Themen für Familienunternehmer:innen, da diese die Langlebigkeit ihres Unternehmens direkt beeinflusst. Allerdings führen familiäre Konflikte und veränderte Prioritäten der zukünftigen Generationen zunehmend zum Scheitern von interfamiliären Nachfolgen. Familienstiftungen werden in der Wissenschaft und in Unternehmerkreisen kontrovers diskutiert. Ob sie ein geeignetes Instrument zur nachhaltigen Bewältigung des intergenerationalen Übergangs sein können, hat Eva Pichler in ihrer Masterarbeit untersucht.
FamilienUnternehmerTUN
Es beschreibt für uns das Handeln, den Verstand, die Tiefenanalyse und die Wirkungen, die sich dadurch zeigen.
Unternehmerfamilien zeichnen sich durch das Handeln im Sinne ihres Familienunternehmens aus. Dieser Unternehmung wird vieles untergeordnet, denn von ihrem Erfolg hängt unausweichlich die eigene finanzielle Situation ab. Die Erreichung von Langlebigkeit und die Weiterführung des Tuns, der Visionen und der Werte der Familie sind somit von existenzieller Bedeutung. Aber was TUN, wenn die Kinder andere Pfade einschlagen oder wohlmöglich ein anhaltender Konflikt eine interfamiliäre Übergabe verhindert? Im Beschäftigen mit dieser Herausforderung gelangen immer mehr Familienunternehmer:innen zur Idee einer Familienstiftung. Die Schaffung einer solchen erfordert die Auseinandersetzung mit der zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens sowie zwingend den Einbezug der nachfolgenden Generation(en).
FamilienUnternehmerSEIN
Es beschreibt für uns das Gefühl, die Existenz und die Erlebnisse, die Menschen miteinander verbinden.
Während der Gründung der Familienstiftung offenbaren sich die Wünsche, Erwartungen, Konflikte und Ängste der nachfolgenden Generation. Diesen sollte offen entgegengetreten werden, um den Erfolg der Familienstiftung nicht zu gefährden. Sofern Widerstände erkannt und gelöst wurden, kann die Stiftung den Druck nehmen, der zuvor auf den Schultern dieser Generation gelastet hat. Bei den Nachkommen entsteht ein Gefühl der Entlastung – egal, ob sie in Zukunft FamilienUnternehmerSEIN möchten oder nicht. Im Gegensatz dazu stellt die Familienstiftung den/die Familienunternehmer:in vor eine emotional herausfordernde Aufgabe: Das eigene Unternehmen an die Stiftung zu übertragen ist für die meisten Stifter:innen die größte Hürde, die es zu überwinden gilt. Durch die künftige Rolle in den Stiftungsgremien behält der/die Stifter:in jedoch den gewünschten Einfluss auf das Unternehmen und damit die Sicherheit, weiterhin Unternehmer:in zu bleiben.
Enkelfähigkeit in Denken und Handeln
Sie bedeutet für uns Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit & langfristige Wirksamkeit über Generationen.
Die Gründung einer Familienstiftung allein führt nicht unbedingt zu Langlebigkeit des Familienunternehmens. Voraussetzung für dessen Fortbestand ist die professionelle Struktur der Familienstiftung. Dazu zählt nicht nur die bedachte und enkelfähige Besetzung der Stiftungsgremien, sondern ebenfalls der auf Fortbestand ausgelegte Stiftungszweck. Das aktive Leben der Familienstiftung ist ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor. Schließlich sollte ebenfalls das Geschäftsmodell des Familienunternehmens zukunftsfähig sein und bleiben. Daher ist es unabdingbar, dieses regelmäßig auf seine Enkelfähigkeit zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Eva Pichler ist selbst potenzielle Nachfolgerin in einem mittelständischen Familienunternehmen. Nach ihrem Bachelor an der International School of Management in Frankfurt/Main und mehrjähriger Berufserfahrung im Marketing absolvierte sie im Sommer 2022 den Master International Business & Management am MCI Innsbruck. Ihre Masterarbeit schrieb sie in Supervision von Prof. Dr. Anita Zehrer, der Leiterin des Zentrum Familienunternehmen am MCI. FUTUN begleitete sie erweiternd aus der Praxis als inhaltlicher Sparringspartner und Kontaktvermittler.
Sofern Sie Interesse an der ganzen Masterarbeit haben, kontaktieren Sie bitte Eva Pichler unter eva.pi1995@gmail.com.
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